Marcel Meyer, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Department Wirtschaftsinformatik, insbesondere Data Analytics an der Universität Paderborn, war am 17. Juni auf dem 13. Internationalen Workshop zu energieeffizienten Rechenzentren (E2DC 2025) im Rahmen der e-energy 2025 Konferenz in Rotterdam zu Gast. In seinem Vortrag stellte er das Forschungsprojekt DC2HEAT – Data Centre Heat Recovery with AI-Technologies vor und präsentierte Ansätze, wie Künstliche Intelligenz (KI) zur effizienteren Nutzung von Abwärme in Rechenzentren beitragen kann.
Im Projekt DC2HEAT wird an KI-basierten Methoden geforscht, die es ermöglichen sollen, die Abwärme von Rechenzentren intelligent als Energiequelle zu nutzen, um fossile Energieträger zu vermeiden und den klimafreundlichen Betrieb zu fördern. Im Mittelpunkt steht der Aufbau eines intelligenten digitalen Zwillings, mit dem sich das Gesamtsystem dynamisch an veränderte Bedingungen anpassen lassen soll.
Zwei zentrale technologische Ansätze wurden auf dem Workshop näher vorgestellt:
- Causal Machine Learning (Causal ML): Dieser Ansatz ermöglicht robuste Vorhersagen auch bei Eingriffen ins System oder veränderten Rahmenbedingungen, indem kausale Zusammenhänge erkannt werden, etwa um zu simulieren, wie sich bestimmte Steuermaßnahmen auf den Wärmefluss auswirken würden.
- Time Series Foundation Models: Hierbei handelt es sich um große, vortrainierte Modelle für Zeitreihendaten, die eine effiziente und skalierbare Prognose des Wärmebedarfs in Haushalten und Stadtteilen ermöglichen.
Neben spannenden Fachvorträgen und Diskussionen bot der Workshop auch reichlich Gelegenheit zum Austausch mit anderen Forschenden und Expert*innen.
„Mein zentrales Take Away aus den Vorträgen, Gesprächen und Diskussionen: Die nachhaltige Gestaltung von Rechenzentren ist längst überfällig. Vor dem Hintergrund der rasanten Wachstumsraten von Rechenzentren und des KI-Booms braucht es jetzt konkrete, skalierbare Lösungen. Weiterhin wurde aus den Gesprächen mit europäischen Forschenden deutlich, dass Europa eigene souveräne Lösungen entwickeln muss“, resümiert Marcel Meyer.
Mehr über das Projekt erfahren: https://dc2heat.de