Projekt DiSerHub gestartet

Im September wurde der Startschuss für das Projekt DiSerHub gegeben, welches vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert wird. Ziel von DiSerHub ist die Realisierung eines Transformations-Hubs für eine verbesserte und nachhaltigere Nutzung von Automobilen durch digitale Services und digitale Geschäftsmodelle. Die Universität Paderborn bildet in DiSerHub mit dem Software Innovation Lab und dem Heinz Nixdorf Institut den Transformations-Hub Nord, einem von bundesweit fünf Standorten.

Digitale Services und neue digitale Geschäftsmodelle ermöglichen eine neue Ära in der Automobilindustrie, bei der nicht mehr das Fahrzeug, sondern die Nutzer*innen und deren Mobilität im Vordergrund stehen. Dadurch versprechen digitale Services und neue, digitale Geschäftsmodelle in den nächsten Jahren große Umsatz- wie auch Ressourceneffizienzpotenziale. Allerdings sind digitale Services für viele Akteur*innen in der deutschen Automobilindustrie nicht nur bisher zu wenig bekannt und genutzt. Vielmehr werden sie als eine existenzielle Bedrohung wahrgenommen, da zunehmend finanzstarke Player aus der IT-Industrie in den Automobilmarkt drängen.

„Das Projektvorhaben DiSerHub strebt daher an, einen Transformations-Hub für digitale Services und neue, digitale Geschäftsmodelle für etablierte und neue Akteur*innen mit Fokus auf der Nutzungsphase von Automobilen zu etablieren. Darin formieren fünf führende Forschungs-, Innovations- und Transfereinrichtungen einen deutsch-landweit einzigartigen Transformations-Hub“, erläutert Dr. Christoph Weskamp, R&D Manager Digital Business im SICP–Software Innovation Campus Paderborn. Dazu zählen das FIR e.V. an der RWTH Aachen, das An-Institut für Transfer und Weiterbildung (TUCed), das Institut für Automobilwirtschaft sowie die Fraunhofer-Allianz autoMOBILproduktion (AMP). Auf Basis der gemeinsamen Expertise wird ein abgestimmtes Transformations- und Wissenstransferkonzept aus kostenfreien On-Demand- sowie Live-Transferformaten für die Akteur*innen konzeptioniert, pilotiert und etabliert. Das nachhaltige Transformationskonzept liefert so einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit zahlreicher Akteur*innen der deutschen Automobilindustrie.

Digitale Ökosysteme für vernetztes automatisiertes Fahren

Digitale Services und Geschäftsmodelle können zu einer verbesserten und nachhaltigeren Nutzung von Automobilen beitragen. So können z.B. Services rund um den Betrieb der Elektromobilität dazu beitragen, die Nutzung von Elektrofahrzeugen kundenorientierter und effizienter zu gestalten. Lange Ladezeiten, Einschränkungen hinsichtlich der Reichweite oder auch Reparaturkonzepte hinsichtlich Kosten, Akzeptanz und Nutzbarkeit können so optimiert werden.

„Digitale Services rund um automatisierte Fahrerassistenzsysteme können den Fahrkomfort steigern und tragen zu einer Steigerung derFahrsicherheit bei. Alleine die Vernetztheit der Fahrzeuge mittels Mobilfunk oder WLAN führt zu einer kontinuierlichen Bereitstellung neuer ‚over -the-air‘-Services, die weit über das digitale Einkaufen oder das Entertainment hinausgehen“, erläutert Tobias Hardes, wissenschaftlicher Mitarbeiter im SICP. Konzepte wie Car-as-a-Service und Mobility-as-a-Service haben das Potenzial, den Nutzungsgrad eines Fahrzeugs weiter zu steigern, der aktuell beispielsweise nur bei knapp fünf Prozent liegt. Die Auseinandersetzung mit dem Aufbau und der Umsetzung der beschriebenen Services und neuen, digitalen Geschäftsmodelle wird zukünftig für verschiedenste Akteur*innen der Automobilindustrie relevant, die über DiSerHub vernetzt werden sollen.

Realisierung des Wissenstransferkonzepts

Die Realisierung ist über den kompletten Projektzeitraum von 36 Monaten geplant. Die Universität Paderborn leitet das erste Arbeitspaket der Konzeptionierung, in welchem Wissen aus verschiedenenForschungs- und Entwicklungsprojekten aufbereitet, visualisiert und bereitgestellt wird. Dazu gehören auch Demonstratoren und Erlebnisumgebungen. Im weiteren Verlauf des Projekts wird das aufbereitete Wissen in verschiedenen Formate zugänglich gemacht. Dazu gehören beispielsweise Whitepaper und Podcasts, aber auch Live-Formate. Das Schwerpunktthema der Universität Paderborn im Projektvorhaben liegt auf der Konzeptionierung, Pilotierung und Etablierung von Services rund um digitale Ökosysteme für vernetztes automatisiertes Fahren. Konkret wird auch ein Reallabor geschaffen, in dem verschiedene Demonstratoren für automatisiertes Fahren mit Kommunikation zwischen Fahrzeugen sowie ihrer Umgebung und damit verknüpfte digitale Services erlebt werden können.

Foto v.l.: Prof. Dr. Ansgar Trächtler, Christopher Lüke (beide Heinz Nixdorf Institut), Tobias Hardes, Dr. Christoph Weskamp, Prof. Dr. Gregor Engels (alle SICP–Software Innovation Campus Paderborn)

Kontakt

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Dr. Christoph Weskamp

Software Innovation Campus Paderborn (SICP)

R&D Manager - Digital Business

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